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Wir schreiben das Jahr 1991..

(Geschichte der ersten Schritte)

"Alles begann mit einer Pauke neben dem Heizöltank im Haus meiner Grosseltern in Neuenkirch. Fasziniert und völlig überrascht so ein Ding überhaupt in diesem Haus vorzufinden, hätte ich mir im ersten Moment nicht erträumen können, dass wir den Heimweg mit einer sperrigen Pauke im Kofferraum würden antreten werden. Bei meinen Tanten war die Pauke an den Korbballspielen der spielstarken Neuenkircher im Einsatz, nun sollte sie einen neuen Verwendungszweck finden.


Es entstand die Idee, an der Fasnacht eine eigenen Musikformation auf die Beine zu stellen. Diese Nachricht machte die Runde und ohne grosse Planung starteten wir eines Schmudo-Morgens ca. zu zwölft zur Tagwache in der Geissburg. David Kunz bastelte beispielsweise noch eigenhändig eine "Chochi". Anstelle von Trommeln waren in der ersten Ausgabe Konservenbüchsen montiert. Das Besondere daran war, dass wir im ersten Jahr (1991), quasi vor der offiziellen Gründung, nur mit Schlaginstrumenten unterwegs waren. Wenn ich mich recht erinnere, dann spielten wir etwa zwei verschiedene Rhythmen, diese dafür in doch recht ordentlicher Ausdauer. Nach dem guten Gelingen der Tagwache zog es uns dann auch ins Städtli und im alten Coop (heute Radikal) erspielten wir uns unter anderem einen ersten Batzen.
Wir alle waren damals in der dritten und vierten Klasse und bereits im darauffolgenden Jahr (1992) beschlossen wir zu expandieren. So kamen Bläser dazu und wir entwickelten erstmals eine Art Organisation. Ein grosses Thema waren die Lippen der Bläser. Nicht alle Musiklehrpersonen waren gleich angetan, dass ihre Schützlinge an kalten Wintertagen in ein kaltes Mundstück trompeten sollten und so gab es zahlreiche Diskussionen, ob sich nun die Bläser den Ansatz ruinieren würden und das dann bitter würden büssen müssen. Kurz und gut: Einige machten mit, andere (vorläufig) noch nicht.
Besonders waren die Probelokale. Alt-Zunftmeister Bernhard Aregger und Vater von Mitglied Michael Aregger stellte uns seine Auto-Garage zur Verfügung und im Metzgerraum der Berufsschule Willisau fanden wir ebenfalls einen Proberaum, weil Pascal Christen, Sohn des ehemaligen Hauswarts-Ehepaar Fredy sel. und Trudy Christen, ebenfalls bei den Ringligüüssern mitwirkte.
Erste Mitgliederlisten wurden erstellt, der PC noch nicht ein Alltagsgegenstand, und so tippten wir auf Schreibmaschinen um die Wette. Die Telefonnummern hatten noch sechs Stellen und die meisten wusste man auswendig. Wer kann das heute von sich noch behaupten? Die Einladungen zu den Sitzungen der Zunft zur Fasnachtsplanung wurden noch per Brief verschickt und man traf sich physisch im Sääli der Krone, damals noch unter der Leitung des legendären "Chrone-Bönzu" alias Pius und Lisbeth Kneubühler. Bei den ersten Kostümen hatten wir sehr grosse Mithilfe von Trudy Renggli, Mutter des heute noch aktiven Emanuel Renggli. Sie wurde dann auch an einer GV (1993 oder 1994) für ihre ausserordentlichen Dienste zum ersten Ehrenmitglied der Ringligüüsser ernannt.
Die Namensfindung Ringligüüsser verlief, soweit ich mich erinnern kann, relativ speditiv. Konkurrenz erhielt der Vorschlag von der Variante "Ringlignüsser". Doch irgendwie war schnell klar, dass wir unseren grossen Vorbildern in nichts nachstehen wollten und das waren schliesslich alle "güüsser" oder "rugger" oder "schränzer". So wurden wir, benannt nach dem Willisauer Exportschlager, die Ringligüüsser. Ich beendete nach der Fasnacht 1994 meine aktive Ringligüüsser-Karriere. Ich finde es sehr beeindruckend, dass eine Idee, von enthusiastischen Primarschülern geboren, dann weitergetragen wurde und heute sind die Ringligüüsser ein nicht mehr wegzudenkendes Element der Willisauer-Fasnacht. Ein bisschen stolz lausche ich jeweils den Klängen der Ringligüüsser und erinnere mich zurück, wie wir am Schmudo 1991, erst noch ziemlich frierend, in der Geissburg uns für die erste Runde überhaupt parat machten.
Mein Dank und meine Anerkennung gehen an dieser Stelle an alle, die in irgendeiner Form zum Wachsen und zum F
ortbestehen beigetragen haben! Rüüdig guet!"

02.02.23 / Simon Muff, Gründungsmitglied Ringligüüsser

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